Die drei Künstler haben mehr gemeinsam als ihr diesjähriges 80stes Jubiläum. Alleaben bei dem wegweisenden Nachkriegskünstler und Professor HAP Grieshaber an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe (Hans Baschang bei Herbert Kitzel, der auf Wunsch HAP Grieshabers aus Halle kam) studiert und reihen sich somit in die Bewegung der Karlsruher Figuration ein.

Während Hans Baschang, gebürtiger Karlsruher und Professor an der Kunstakademie München, in seinen Zeichnung mit einem kreisenden Zeichengestus dynamische Gebilde entstehen lässt und, mit Ausnahme seines Frühwerks, Farbe durch einen intensiven Graphitduktus ersetzt, prescht uns in Walter Stöhrers Werk eine kraftvolle Farbigkeit entgegen. Stöhrer, der bis zu seinem Tod im Jahr 2000 an der Kunstakademie in Berlin lehrte, vertritt in seinen Arbeiten eine eher informell anmutende Position, wobei sich inmitten seines ausholenden Pinselschwungs doch immer wieder figürliche Elemente, wie Augen, Arme und Beine ergeben, die sich im Gesamt des Formen,- und Farbenkonvoluts zu einem wirkungsvollen Gebilde verbinden. Abstrahiert werden auch die Gegenstände in Dieter Kriegs Ölgemälden, jedoch auf eine andere Weise. Krieg, der ab 1978 eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf innehatte, vergrößert Alltagsgegenstände auf ein überdimensionales Maß und bringt sie mit einem expressiven Duktus auf die Leinwand. (Barbara Einig)

 

 

Dieter Krieg

Dieter Krieg gehört zu den stärksten und zugleich eigenwilligsten Malern seiner Generation. Er studierte bei HAP Grieshaber und Herbert Kitzel an der Karlsruher Staatlichen Akademie der Bildenden Künste und erregte in den 60er-Jahren bereits durch den radikalen Gestus seiner Malerei Aufsehen. Zusammen mit u. a. Horst Antes und Walter Stöhrer zählte Krieg zu den Vertretern der Neuen Figuration, die dem zu dieser Zeit vorherrschenden Primat der Abstraktion die Darstellung der menschlichen Figur entgegenstellten; jeder tat dies auf seine Weise, es gab keine Schulbildung. 1966 erhielt Dieter Krieg den Deutschen Preis der Jugend in Baden-Baden. zur Vita

zur Vita

 

Walter Stöhrer

1937Geboren in Stuttgart
1952-1954Lehre als Werbegraphiker, Abschluss Gesellenprüfung in Karlsruhe
1955-1959Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, 1957-59 bei Prof. HAP Grieshaber
1962Deutscher Kunstpreis der Stadt Stuttgart
1964Kritikerpreis der Stadt Berlin
1971Willi Grohmann Preis der Akademie der Künste Berlin
1973Stipendium der Cité Internationale des Arts Paris
1976Kunstpreis der Akademie der Künste Berlin
1977Villa Romana Preis Florenz
seit 1984Mitglied der Akademie der Künste Berlin
seit 1986Professur an der Universität der Künste Berlin
2000Gestorben in Taarstedt