Der Bildhauer Eberhard Eckerle möchte seinem liebsten Werkstoff Metall in modularen Systemen organische Qualitäten abgewinnen. In filigran anmutenden skulpturalen Objekten, welche bisweilen komplette Räume einnehmen, irritieren den Betrachter komplexe geometrische Formen mit doppelt gekrümmten Flächen, die das menschliche Auge nur bedingt durchschauen kann. Dadurch schwankt die Wahrnehmung zwischen geometrischen und organischen Assoziationen, das Verhältnis von Kunst und Natur wird thematisiert. Auch die Untersuchung gesellschaftlicher und ökologischer Aspekte sowie Kritik an der Schnelllebigkeit des Kunstbetriebs ziehen sich durch das Werk des Künstlers. Vita

Der Kölner Maler Wilhelm Neußer hat sich in seinen Werken, die sich in die Tradition figurativer Malerei einreihen lassen, eine prägnante, sich aus dem uns umgebenden Alltag entlehnende Bildsprache angeeignet. Zeichen deutscher Heimeligkeit, wie beispielsweise gepflasterte Terrassen und aufgespannte Sonnenschirme, treffen auf unverbaute Sandsteine, verdrehte Absperrbänder, Pappreste und andere schiere Materialien, die auf Konstruktion und Unfertigkeit verweisen. Auf den Kopf gestellte Häuser, Bauruinen und Treppen, die nirgends hinführen, sind treffende Metaphern für die Angst vor dem sozialen Abstieg, was sich auch in Titeln wie "Vorschriften einhalten", "Insolvenz" oder "Pleite" zeigt. Halbgeschlossene Rollläden und die Allgegenwart von Umzugskartons zeugen zudem von der zeitgemäßen Verunsicherung der Bürgerlichkeit, die zu verschwinden droht zwischen Fremdenangst und finanzieller Not. Obwohl alles, was Neußer darstellt, Spuren des menschlichen Gebrauchs trägt, sind die Szenarien nicht nur entvölkert, sondern oft auch unbevölkerbar und absurd in ihrer Nutzlosigkeit; allein die psychische Verfasstheit der Menschen wird sichtbar. Vita