Rolf Zimmermann

Von familiären und politischen Motiven veranlasst, setzt sich Rolf Zimmermann in seiner Kunst mit gesellschaftlich wichtigen Problemen auseinander. Hintergrund seiner Arbeiten war die in Deutschland Anfang der 90-er Jahre steigende Anzahl von Asylanträgen bei einer gleichzeitigen Häufung rechtsextremistischer Gewalttaten. Der Künstler besuchte die Sprechstunde der Beratungsstelle für Asylsuchende in Karlsruhe, um sich ein eigenes Bild zu machen. Ihn beschäftigten die persönlichen Schicksale der Menschen. Aus dem geplanten einmaligen Besuch wurde über Jahre hinweg ein regelmäßiger, wöchentlicher Besuch. Er setzte sich zu den Ratsuchenden, den Menschen, die wegen des Jugoslawien-Krieges flüchten mussten, den Menschen aus der Türkei, aus Albanien, dem Iran oder anderen Ländern. Wegen des starken Zustroms mussten die Flüchtlinge warten - warten in der Sprechstunde, warten in der Rechtsberatung, warten auf eine Wohnungs- und Arbeitserlaubnis, warten auf die Anhörung, warten auf den (oftmals negativen) Entscheid. Für den Künstler wurde das Warten charakteristisch für die Asylsuchenden. Aufgrund von Fotografien, die der Künstler nach Absprache mit den Asylsuchenden erstellte, fertigte Rolf Zimmermann die Zeichnungen und Ölbilder mit Asylsuchenden, deren Köpfe mit Insektenköpfen, als Symbol für den „insektenartigen“ Zustrom der Menschen nach Deutschland.

zur Vita