Das Werk Lutz Wolfs ist seit seinem Studium an der Karlsruher Kunstakademie bei den Professoren Peter Herkenrath und Klaus Arnold in den 60er Jahren eng mit der hiesigen Kunstszene verknüpft. Er zählt bis heute zu den interessanten Künstlerpersönlichkeiten, die dem traditionsreichen Thema “Landschaft” mit einer eigenen, unverwechselbaren Bildsprache einen neuen Impuls verlieh.
Der Landschaftsraum in Lutz Wolfs Malerei ist von den Anfängen in den 60er Jahren bereits als Farbraum gedacht. Im Laufe seines Oeuvres reduzierte Wolf die abbildenden Landschaftszeichen immer stärker und gewann dadurch mehr und mehr Raum, den er dann gänzlich mit transparenten Farbwolken meisterhaft zu komponieren verstand.
Unangefochten von den wechselnden Tendenzen der Weltkunst arbeitete er an einer sehr individuellen Realisierung dieses Motivs. Damit nahm er eine singuläre Position im Kunstgeschehen ein. Seine Landschaftsbilder haben mit topographischer Abbildlichkeit nichts zu tun. Es sind Simultanbilder verschiedener Landschaftserinnerungen, die er psychischen Gestimmtheit und der Reflexion ebenso viel verdanken wie dem sinnlichen Eindruck der Wirklichkeit. Nie werden die Erscheinungen der Natur identifizierbar festgelegt. Die Sicht gibt einen weiten Überblick, in dem die Dinge aus ihrem Einzeldasein zurücktauchen, wohingegen der allumfassende Strom der Natur, on den sie einbezogen werden, umso stärker hervortritt. Der Raum bleibt offen und löst sich im Hintergrund in eine atmosphärische Ferne auf. Die Landschaft ist trotz epischer Gelassenheit in atmender Bewegung. [...] (vgl. Wilhelm Gall). Lutz Wolf entwickelte seinen eigenen Malstil: Ruhig und gedämpft wirken die Farben und lassen die Landschaften wie durch ein Filter beim Betrachter vorbeiziehen.
© Galerie Knecht und Burster, 2019